Dahl, Arne - Null gleich eins
Kriminalroman
Es ist gewiss ein spannender Kriminalroman. Die Handlung ist einigermaßen nachvollziehbar, nicht völlig aus der Luft gegriffen. Die Landschaftsschilderungen, die Stimmungen passen für mich, sind schlüssig. Aber dann kommt meiner Meinung nach das große ABER: die Figuren. So wenig greifbar, so gar nicht berührend (weder die Guten, noch die Bösen), so eindimensional habe ich das schon lange nicht gelesen. Da ich kein Schwedisch kann, ist mir das Original verwehrt und kann auch nicht sagen, ob es an der Übersetzung liegt, oder am Autor.
Die „Guten” sind Sam Berger, Ex-Polizist, Molly Blom, seine Freundin (oder doch nicht) - jetzt beide Privatermittler und Desirée „Deer” Rosenkvist, Kommissarin. Deer hat in einem der letzten Fälle furchtbares Leid erfahren, das ihre aktuelle Position im Kommissariat beeinträchtigt. Sie stößt auf eine Mordserie, die immer am 5. eines Monats damit endet, dass eine Leiche gefunden wird. Liebevoll abgelegt, sogar frisiert, liegen sie da und warten auf die Polizei. Der Täter oder die Täterin möchte irgendetwas mitteilen. Zugleich werden drei ehemalige Mitglieder der Rockerbande Hell’s Angels mit einer Axt ermordet. Wobei sich zuerst kein Zusammenhang erschließt, ergeben dann die Nachforschungen sehr wohl Verknüpfungen mit der Mordserie am jeden 5.
Mehr will ich nicht verraten, es geht jedoch um ein Thema, das in naher Zukunft mehr als aktuell sein wird. Und der Mordkomplott rundherum ist wirklich gut gelungen. Ich habe weder mit Deer, noch mit Molly und gar nicht mit Sam mitfiebern können, es war mir einfach egal, ob sie es schaffen, oder nicht. Schade drum.
Mario Reinthaler
Dahl, Arne - Null gleich eins
Kriminalroman. München: Piper 2022. 464 S. - br. : € 17,50 (DR)
ISBN 978-3-492-05929-9